Bavaria 390 Lagoon – Taku Moe
Wir haben uns viele Gedanken über ein geeignetes Schiff für unser Vorhaben gemacht, und natürlich hat jede von uns beiden unterschiedliche Präferenzen, welche die Auswahl doch erheblich einschränkte. Am Ende war uns jedoch zwei Aspekte besonders wichtig, die da lauten: zwei private Bereiche voneinander abgetrennt, also eine Kajüte im Vorschiff sowie eine Kajüte achtern und Mittelcockpit ähnliches Design – damit das Kriterium Achterkajüte auch erfüllt werden kann.
Hallberg Rassy und seine Verwandten aus Schweden schieden schon aus finanziellen Gründen – für eine Schiffsgröße ab 40 Fuß – aus und die moderneren Varianten der Großserienwerften waren uns nicht „schiffig“ genug. Ich erinnerte mich jedoch an die Lagoon-Baureihe von Bavaria, die ein Konzept verfolgte, das einer Mittelcockpityacht sehr ähnlich kam. Anfang 2017 haben wir dann unseren Traum gefunden, die Taku Moe!
Sie wurde 1993 als eine der letzten aus dieser Baureihe (#170) vom Stapel gelassen. Als absolute Besonderheit gibt es auf Taku Moe ein tiefer gelegtes Brückendeck. Jeder, der schon mal auf einer Swan gesegelt ist, kennt vermutlich die elendige Kletterei unterhalb der Sprayhood, um den Niedergang halbwegs unbeschadet, aber mit etlichen Verrenkungen, zu erreichen. Das ist im Prinzip auf der 390 Lagoon genauso, hat aber den Vorteil quasi in Stehhöhe durch die Achterkajüte zu gehen. Davon können wir zwar dank der Tieferlegung nicht mehr profitieren, aber unsere müden Knochen werden es uns danken.
Das Layout entspricht der Lagoon II mit durchgehender Eignerkabine achtern, Doppelkoje im Vorschiff sowie Gästekabine mit zwei Stockbetten an Backbord.
Technische Daten:
Bavaria 390 Lagoon
Baunummer: 170
Baujahr: 1993
Designer: Axel Mohnhaupt
Länge über Alles: 12,15m
Breite: 4,00m
Tiefgang: 1,80m
Leergewicht (ohne Tankfüllungen): 8.000kg
Selden Rollmast 17m ab Deck – ca. 19,50m Durchfahrtshöhe
Furlex Genuarollreffanlage
Furlex Fockrollreffanlage als zweites Vorstag direkt hinter der Genua
Segelfläche am Wind: 87m2 mit Genua – 67m2 mit Fock
Segelfläche Vorwind mit Gennaker ca. 150m2
Motor: Volvo Penta 2003T mit 43PS auf Saildrive 120S
Vetus Bugstrahlruder 65kgf
Lofrans Tigres 1000 Ankerwinde
Frischwasserkapazität: 390 Liter
Dieseltank: 150 Liter
25kg Rocna als Hauptanker an 75m 8mm verzinkter Ankerkette
22kg CQR als Zweitanker an 30m 8mm verzinkter Ankerkette
16kg CQR als Reserve
Wir haben uns bewußt gegen eine Windfahnensteuerung entschieden. Der Grund dafür ist der Erhalt des freien Zugangs zur Badeplattform und dem achteren Ankerkasten, der dort integriert ist. Eine Windpilot oder Hydrovane würde uns das komplett verbauen. Zudem haben wir bereits sehr gute Erfahrungen mit dem Raymarine Evolution Autopiloten auf unserem alten Schiff, der Swanti, gemacht. Also haben wir Taku Moe ebenfalls mit einem Evolution System aufgerüstet. Verbunden mit dem Netzwerk erhält der EV-200 u. a. auch Wind- und Geschwindigkeitdaten. So lässt sich sicher im Windfahnenmodus steuern. Vermutlich werden wir ein Reservesystem mit auf unsere Reise nehmen. Man weiß ja nie 🙄
Sollten wir mit unserem Energiehaushalt auf Dauer nicht klarkommen, so könnten wir eine Windpilotanlage immer noch nachrüsten.
Prüft genau Eure oberen Seitenluken im Salon, Achterkoje und -bad. Bei unserem Refit (ich glaube wir sind Baunummer #162) stellten sich nach Entfernen des Deckenbelages Leckagen an allen Luken heraus. 2 Luken waren stark betroffen.
Die unteren Luken (heute unzulässig) sind noch OK. – Doch ich werde sie nochmal genau inspizieren.
Die große Luke der Bugkabine war ebenfalls betroffen. Man sah es ebenfalls erst nach der Entfernung des Deckenmaterials.
Das Dichtungsmaterial schrumpft bei starker Hitze, wohl ein Mitbringsel aus Griechenlands Gnadenloser Sonne.
Dichtungsmaterial: Das original von Gebo rate ich zu verwenden. Paßt haargenau und ist den Aufpreis allemal wert. – Wer hier spart, den erwischt es.
Hallo Pit,
wir haben aktuell ein paar Probleme mit 3 der Seitenluken. Allerdings tropft das Wasser zwischen den Dichtungen ins Schiff. Nicht viel, aber ärgerlich.
Im Winter werden wir das Dichtungsmaterial von Gebo erneuern. Das liegt hier schon bereit.
Alle anderen Luken, insbesondere die Decksluken, sind nicht betroffen. Dort wurde im Rahmen der Erneuerung des Decksbelages auf dem Deckshaus und im Cockpit bereits alle Dichtungen vor 4 Jahren erneuert. Die Rumpffenster sind ebenfalls absolut dicht und waren vermutlich auch noch nie geöffnet. Jedenfalls habe ich keine Ambitionen diese jemals zu öffnen 😉
Vielen Dank für Deine tollen Tipps 🙂
Hallo,
wir haben eine Bavaria 390 Caribic und lesen mit Begeisterung eure Seite. Habt ihr Bilder von dem tiefer gelegtes Brückendeck, innen und außen? War das schon so oder habt ihr das gemacht? Wir überlegen mit zunehmendem Alter, ob wir das bei uns nicht umbauen können.
lg Petra
Hallo Petra,
Den Umbau hat der Voreigner machen lassen. Wie aufwendig das war, kann ich nur erahnen. Jedenfalls ist es eine große Hilfe, um ins Schiff zu gelangen, auf die wir nicht verzichten wollen.
Aktuelle Bilder darüber gibt es nicht. Aber ich kann gerne welche machen und Dir zusenden, wenn Du mir eine Emailadresse über unser Kontakformular mitteilst.
Liebe Grūße,
Stefanie
Hallo Stefanie, das wäre super. Hier meine email: andreehp@mail.de